Als mein Mann zu einer Messe in Amsterdam muss, ist keine Überredung nötig ob ich mitgehe. Klar, ist es doch schon ein paar Jahre her, seit wir das letzte mal in dieser pulsierenden Stadt waren. Obwohl hier wirklich extrem viel los ist, fühlen wir uns jedes mal sehr wohl mit dem niederländischen Lifestyle.
Wir fahren das erst mal elektrisch so eine weite Strecke und es klappt überraschend gut. Entspannt kommen wir im „Hotel Steigenberger Airport Hotel „ an und auch dort gibt es Ladestationen in der Tiefgarage. Die Niederlande ist hervorragend mit Ladestationen ausgestattet. Das Auto bleib jedoch die 3 Tage stehen und wir sind mit den öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs, denn erstens kann man in Amsterdam nur sehr schlecht und wenn dann sehr teuer parken. Zweitens ist das Netz der öffentlichen Verkehrsmitteln super und mit den Tagestickets günstig. Das Hotel bietet einen kostenlosen Shuttle zum und vom Flughafen an, von wo aus man dann entspannt weiter kommt.
Wir entscheiden uns für das „Amsterdam & Region Travel Ticket“ da es auch den Schnellzug und Flughafen beinhalteten man kann auch bis an den Strand nach Zandvoort fahren. Das Ticket kann man sowohl online bestellen z.B. bei „I Amsterdam“ oder „Get your Guide“ und auch gleich nachlesen was alles enthalten ist, als auch direkt am Automaten kaufen. Das sind die blauen Automaten, nicht die gelben. Man erhält bei der Onlinebestellung einen Gutschein, der muss dann am Automat scannen werden und man erhält sein Ticket. An den gelben Automaten gibt es die GVB Tickets Tickets, sie beinhalten keine Züge und auch keine Bahnfahrt zum/vom Flughafen. Einfach mal vergleichen was für dich passend ist. Alternativ kann es an den Ständen von „I Amsterdam“, z.B. am Bahnhof, Flughafen und diversen anderen Stellen gekauft werden.
Die Ticketpreise (Stand Sept.2024): 1 Tag = € 21,- 2 Tage = € 31,50 3 Tage = € 40,50
Ein Tag auf den Märkten Amsterdams: Entdeckungen, Stille und Inspiration
Am ersten Tag habe ich mir die schönen Märkte von Amsterdam vorgenommen, denn alleine bummelt es sich besser als Frau 😉
Ich starte mit dem „Waterlooplein Market„, wo ich am Anfang eine kleine aber feine Kirche „Sant Egidio“ entdecke und einen kurzen Besuch abstatte. Fünf Minuten Stille und Innekehren, bevor ich mich ins Getümmel werfe. Rund um den Markt hat es auch viele Second Hand Shops, hier kann man das eine oder andere ausgefallen Teil finden.



Mit Google maps schlendere ich weiter zum „Albert Cup Markt“. Natürlich könnte ich auch einfach mit den öffentlichen Verkehrsmittel hin fahren, aber es ist einfach zu schön über die Grachten Amsterdams durch die Gassen zu schlendern. – Meine Beine erinnern mich am Abend daran –
Eigentlich steht auch noch der „Dapper Markt“ auf meiner Liste, aber da ist auch schon mein Mann im Anmarsch und wir legen eine Verschnaufpause in einer sehr untouristischen Kneipe ein. Wir lernen einen alten Mann kennen, der seinen alten, lahmen Hund im Körbchen auf dem Fahrrad mitnimmt. Er spricht deutsch und erzählt uns Geschichten aus der Gegend.
Für den Abend haben wir uns mit unserer Nichte Surya verabredet. Sie studiert in dieser pulsierenden Stadt. Unser Vorschlag uns in „De Foodhallen“ zu treffen stößt auf Begeisterung, weil sie da sowieso schon immer mal hin wollte. Sie befinden sich in „De Hallen“ wo es auch kleine, besondere Geschäfte und ein Boutique-Hotel gibt. Na dann. Wir finden ein wildes Gewusel vor und jeder findet etwas leckeres zu essen. Unser Platz ist ziemlich laut, beim Gehen sehen wir dann auch warum, die Box aus der Musik kommt, war genau über uns. Egal, Hauptsache wir hatten eine gute Zeit mit Surya und die hatten wir definitiv. Ein ziemlich cooler Ort und wer es etwas gediegener möchte, kann ins Restaurant ganz am Ende der Hallen gehen.

Ein Tag voller Erlebnisse: Vom weiten Strand Zandvoorts zu Amsterdams versteckten Gassen
Am nächsten Tag steht Zandvoort und eine kleine Stadtführung in Amsterdam auf dem Plan. Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es mit dem Hotelbus zum Flughafen und von dort aus dann mit der Bahn nach Zandvoort. Wir müssen uns ein wenig durchfragen um die richtigen Verbindungen zu finden, aber wir kommen an. Zandvoort gefällt uns richtig gut, hübsche Häuschen, kleine individuelle Lädchen und ein kilometerlanger und wahnsinnig breiter Strand. Sogar ein kleiner Markt ist heute an der Promenade. Wunderbar da finde ich bestimmt was. Wir können uns gut vorstellen, hier auch mal im Sommer Urlaub zu machen.Es gibt zahlreiche Appartements in schnuckeligen Häusern zu mieten. In der Strandbar „Beach Club Tien“ erfahren wir von der Kellnerin, dass es hier auch in der Weihnachtszeit sehr schön sein soll, mit Feuerstellen am Strand, heißer Schokolade und Glühwein. Na dann, vielleicht auch mal in der Vorweihnachtszeit.
Viele Infos und 2 Webcams gibt es auf der Seite von Zandvoort



Unser Tag ist straff geplant, haben wir doch noch eine Stadtführung in Amsterdam gebucht. Michael und Christian von The Amsterdam Feeling bieten verschiedene kleine private Touren an, die ich sehr empfehlen kann. Unsere Tour heißt „Entdecke versteckte Gassen mit Freunden“ und wird auf Deutsch angeboten. Michael empfängt uns am vereinbarten Treffpunkt und was für ein Glück, wir sind die einzigen Gäste. Was soll ich sagen, der Name der Tour ist Programm und gibt uns so viele interessante Einblicke in die Geschichte und aber auch in das Leben in Amsterdam. Wir wissen nun auch endlich warum die Häuser an den Grachten schräg sind und sehen wunderschöne Hinterhöfe. Warum die Häuser vorn so schmal sind, und dass sie nach hinten breiter werden. Die Zeit vergeht wie im Flug mit Michaels spannenden Geschichten und wir bekommen sogar noch weitere, nicht alltägliche Tipps. Zum Beispiel empfiehlt uns Michael die geheime Kirche „Uns Liebe Heer op Sonder“ zu besuchen. Sie ist auf dem Dachboden eines Kanalhauses im 17. Jahrhundert errichtet worden, da in dieser Zeit der Katholizismus nur im Geheimen praktiziert werden konnte. Leider haben wir es diesmal nicht geschafft, aber wir kommen ja wieder.




Nach so viel Input müssen wir nun auch mal was für den Bauch tun und halten nach den „Frietjes“ Ausschau. Pommes Frites muss man in Niederland essen. In der Nähe der „Nieuwe Kerk“ werden wir fündig und nun verstehe ich, warum man sie hier essen sollte, lecker.

Ein genussvoller Abschied: Frühstück in Haarlem und neue Entdeckungen
Unser letzter und auch Abreisetag. Damit wir wirklich jede Minute nutzen können, beschließen wir in Haarlem zu frühstücken und fahren gleich mit dem Auto hin. Wir hängen es an eine Ladestation (die gibt es in Niederlande zuhauf) und gehen zu einem kleinen, moderne Naturkostrestaurant. Ich brauche etwas Überredungskunst bei Nico, denn solche Lokale, wie das „By Lima“ gehören normalerweise nicht zu seinen Favoriten. Aber wie ich mir schon fast gedacht habe , oder vielleicht eher gehofft, genießt er das Frühstück auch. Tja, nun ist er froh, über seinen Schatten gesprungen zu sein. Es ist das leckerste Frühstück was ich seit ewiger Zeit gegessen habe. So liebevoll und köstlich zubereitet.


Frisch gestärkt schlendern wir durch die Gassen und über den „Grote Markt“ von Haarlem und kommen auch hier wieder kaum aus dem Staunen heraus. Jedes kleinste Stück vor den Häusern ist mit Blumen bepflanzt und die Bewohner geben sich die größte Mühe, dass alles schön und gepflegt ist. Es ist noch wenig los, wahrscheinlich liegt es an der frühen Uhrzeit, dass noch keine Menschenströme durch die Gassen ziehen. Am Wasser beobachten wir das Treiben der Standup-Paddler und Schiffchen, wie sie geschickt manövrieren und den sonnigen Sonntag genießen.




Letzter Halt Utrecht: Grachtenzauber und pulsierendes Stadtleben
Weiter geht’s nach Utrecht für unseren letzten Stop bevor wir wieder in die Heimat fahren. Obwohl wir uns auch in Niederlande sehr heimisch fühlen.
Wir parken im Parkhaus „Hoog Catharine P5„. Das ist zwar sehr hochpreisig (12 Minuten kosten 1,00 Euro) wenn man nicht vorher online, auf der Homepage, einen günstigeren Tarif bucht. Aber dafür liegt es im Zentrum und über dem Parkhaus ist eine Shoppingpassage.


In Utrecht ist es schon belebter, als vorhin in Haarlem. Den Grund dafür bemerken wir nach ein paar Minuten. Es findet der „Utrecht Science Park Marathon“ statt, wie jedes Jahr im Mai. Wenn wir schon hier sind, feuern wir die Läufer natürlich auch an und schlendern durch diese beeindruckend schöne Stadt. Fast gefällt mir Utrecht noch besser als Amsterdam. Ich denke, hier müssen wir auch einmal ein paar Tage verbringen um in den Flaire von Utrecht einzutauchen. Die Grachten sind wunderschön und man kann sogar runter an den Kai, wo es auch Lokale gibt und Werftkeller aus dem 13. Jahrhundert, die zum Teil bewohnt aussehen. Leider, leider ist die Zeit viel zu kurz. Wir machen uns auf den Nachhauseweg.





Die Zeit war mal wieder zu kurz
Eigentlich steht auf meiner Sightseeing-Liste noch mehr, aber der Tag ist einfach zu kurz. Wir wollten zur „Openbare Bibliotheek“, Oosterdokskade 143, in der Nähe des Bahnhofs. Man kann sie umsonst besuchen. In der obersten Etage ist ein Café mit Terrasse wo man einen tollen Ausblick über Amsterdam hat. Die „NDSM-Werf“ besuchen wir auch bei unserem nächsten Aufenthalt in Amsterdam. Sie befindet sich in Amsterdam-Noord und man kann gratis mit der Fähre (die Fähre ganz links) vom Bahnhof aus auf die andere Seite übersetzen. Die frühere Werft ist heute ein Ort für Künstler, die sich auch gerne über die Schulter schauen lassen und im hippen Restaurant der Werft soll man gut essen können.
In Haarlem steht noch das ehemalige Kuppelgefängnis „De Koepel“ aus. Erbaut wurde es von 1899 – 1901 und bis zum Jahr 2016 beherbergte es viele Gefangene. Es wurde aufwendig renoviert und ist heute ist es ein beindruckender Ort der Begegnung mit Bildungsangeboten, Veranstaltungen, Start-ups, Restaurant, einem Museum und Kino.
Wie ist unsere Erfahrung mit dem E-Auto nach Amsterdam zu fahren?
Wir würden es jederzeit wieder tun, auf der Autobahn kann man entspannt an jeder Raststätte inzwischen auch an Schnellladestationen laden. Kurze Pipipause und ein Kaffee und schon kann es wieder weiter gehen. In den Niederlande selbst ist das Ladenetz sehr gut ausgebaut, auch in den Parkhäusern.
Gefällt dir Amsterdam und die Umgebung auch so gut wie uns, was sollten wir uns das nächste mal auf jeden Fall anschauen?
Dein Kommentar ist wie das Salz in der Suppe – ohne ihn fehlt was!
Er bringt Leben in den Blog – ich freu mich riesig darauf!
Es macht richtig Spaß in deinem Blog zu schmökern. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung deiner fröhlichen Erzählungen und DIY Ideen.
Wie schön, dass dir meine Blog gefällt, du kannst gespannt sein auf Weiteres. 🙂
Es war so super euch zu treffen! So spannend auch für mich neue Geheimtipps zu entdecken, wo ich doch schon ein Jahr in Amsterdam lebe. Toller Beitrag ❤️
Vielen Dank für das Kompliment. Schön, dass für dich sogar noch ein paar Tipps für Amsterdam und Umgebung dabei sind. Viel Spaß beim Endecken.
Antonette, super dein Blog!
Die up cycling Idee ist klasse. Da bekomme ich direkt Lust zu nähen.
Viel Freude bei der nächsten Reise.
Angi 😘
Liebe Angi,
freut mich sehr, dass dir mein Blog gefällt. Na dann, ab an die Nähmaschine und kreativ werden.
Viel Spaß dabei. Wenn du Tipps brauchst, frag ruhig.
Dein Blog gefällt mir richtig gut liebe Antonette. Und der Bericht über Amsterdam kommt gerade zur rechten Zeit. Eine Reise dorthin mit meinen Töchtern ist für das nächste Frühjahr geplant. Danke für die Tipps und Inspirationen.
Liebe Sabine,
danke für dein Lob. Amsterdam und seine Menschen werden euch sicherlich gefallen. Habt eine tolle Zeit