Ein Fahrrad mit künstlichen Blumen geschmückt steht vor einem Haus

Amsterdam – Utrecht, Haarlem und der Strand

Als mein Mann zu einer Messe in Amsterdam muss, ist keine Überredung nötig ob ich mitgehe. Klar, ist es doch schon ein paar Jahre her, seit wir das letzte mal in dieser pulsierenden Stadt waren. Obwohl hier wirklich extrem viel los ist, fühlen wir uns jedes mal sehr wohl mit dem niederländischen Lifestyle. 

Wir fahren das erst mal elektrisch so eine weite Strecke und es klappt überraschend gut. Entspannt kommen wir im „Hotel Steigenberger Airport Hotel „ an und auch dort gibt es Ladestationen in der Tiefgarage. Die Niederlande ist hervorragend mit Ladestationen ausgestattet. Das Auto bleib jedoch die 3 Tage stehen und wir sind mit den öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs, denn erstens kann man in Amsterdam nur sehr schlecht und wenn dann sehr teuer parken. Zweitens ist das Netz der öffentlichen Verkehrsmitteln super und mit den Tagestickets günstig. Das Hotel bietet einen kostenlosen Shuttle zum und vom Flughafen an, von wo aus man dann entspannt weiter kommt.

Die Ticketpreise (Stand Sept.2024): 1 Tag = € 21,- 2 Tage = € 31,50 3 Tage = € 40,50

Ein Tag auf den Märkten Amsterdams: Entdeckungen, Stille und Inspiration

Am ersten Tag habe ich mir die schönen Märkte von Amsterdam vorgenommen, denn alleine bummelt es sich besser als Frau 😉

Ich starte mit dem „Waterlooplein Market„, wo ich am Anfang eine kleine aber feine Kirche „Sant Egidio“ entdecke und einen kurzen Besuch abstatte. Fünf Minuten Stille und Innekehren, bevor ich mich ins Getümmel werfe. Rund um den Markt hat es auch viele Second Hand Shops, hier kann man das eine oder andere ausgefallen Teil finden.

Orgelpfeifen in der Kirche
Wie schön diese Schlichtheit der Kirche „Sant Egidio“ ist.
Altar der Kirche "Sant Egidio"  in Amsterdam.

Secondhandladen. Ein Upcycling Kleidungsstück, aus einer Jeans wurde ein Top genäht
Wow, welche kreativen Upcycling Ideen sich hier im Second Hand Shop finden lassen

Mit Google maps schlendere ich weiter zum „Albert Cup Markt“. Natürlich könnte ich auch einfach mit den öffentlichen Verkehrsmittel hin fahren, aber es ist einfach zu schön über die Grachten Amsterdams durch die Gassen zu schlendern. – Meine Beine erinnern mich am Abend daran – 

Eigentlich steht auch noch der „Dapper Markt“ auf meiner Liste, aber da ist auch schon mein Mann im Anmarsch und wir legen eine Verschnaufpause in einer sehr untouristischen Kneipe ein. Wir lernen einen alten Mann kennen, der seinen alten, lahmen Hund im Körbchen auf dem Fahrrad mitnimmt. Er spricht deutsch und erzählt uns Geschichten aus der Gegend.

Für den Abend haben wir uns mit unserer Nichte Surya verabredet. Sie studiert in dieser pulsierenden Stadt. Unser Vorschlag uns in „De Foodhallen“ zu treffen stößt auf Begeisterung, weil sie da sowieso schon immer mal hin wollte. Sie befinden sich in „De Hallen“ wo es auch kleine, besondere Geschäfte und ein Boutique-Hotel gibt. Na dann. Wir finden ein wildes Gewusel vor und jeder findet etwas leckeres zu essen. Unser Platz ist ziemlich laut, beim Gehen sehen wir dann auch warum, die Box aus der Musik kommt, war genau über uns. Egal, Hauptsache wir hatten eine gute Zeit mit Surya und die hatten wir definitiv. Ein ziemlich cooler Ort und wer es etwas gediegener möchte, kann ins Restaurant ganz am Ende der Hallen gehen.

Viele Menschen in den Foodhallen in Amsterdam

Ein Tag voller Erlebnisse: Vom weiten Strand Zandvoorts zu Amsterdams versteckten Gassen

Am nächsten Tag steht Zandvoort und eine kleine Stadtführung in Amsterdam auf dem Plan. Nach einem ausgiebigen Frühstück geht es mit dem Hotelbus zum Flughafen und von dort aus dann mit der Bahn nach Zandvoort. Wir müssen uns ein wenig durchfragen um die richtigen Verbindungen zu finden, aber wir kommen an. Zandvoort gefällt uns richtig gut, hübsche Häuschen, kleine individuelle Lädchen und ein kilometerlanger und wahnsinnig breiter Strand. Sogar ein kleiner Markt ist heute an der Promenade. Wunderbar da finde ich bestimmt was. Wir können uns gut vorstellen, hier auch mal im Sommer Urlaub zu machen.Es gibt zahlreiche Appartements in schnuckeligen Häusern zu mieten. In der Strandbar „Beach Club Tien“ erfahren wir von der Kellnerin, dass es hier auch in der Weihnachtszeit sehr schön sein soll, mit Feuerstellen am Strand, heißer Schokolade und Glühwein. Na dann, vielleicht auch mal in der Vorweihnachtszeit.

Breiter Strand von Zandvoort mit einem Lokal im Vordergrund. Zandvoort liegt in der Umgebung von Amsterdam
Im „Beach Club Tien“ haben wir gefrühstückt, mit einem herrlichen Ausblick auf den Strand. Doch Vorsicht, die Möwen sind sehr frech, sobald man sein Essen nichtmehr im Blick hat
Brunnen in Zandvoort
Frau streichelt braun, weißen Hund am Marktstand
Da konnte ich einfach nicht widerstehen. So ein süßer Hund muss gestreichelt werden.
das schmalste Haus, es ist nur 1 Fenster breit, in Amsterdam zwischen zwei Häusern
Michael, unser Stadtführer zeigte uns das „Schmalstes Haus von Amsterdam“. Das Geheimnis verbirgt sich dahinter.
geheime Kirche "Uns Liebe Heer op Sonder" in Amsterdam
Hier hinein hat es uns nicht mehr gereicht. Die geheime Kirche „Uns Liebe Heer op Sonder“
4 Häuser am Kanal in Amsterdam
ein schöner Hinterhof in Amsterdam
Noch ein Geheimnis hat Michael gelüftet. Das tolle an seinen Führungen ist, dass der einen an Orte bringt, die einem sonst verwehrt sind.

Nach so viel Input müssen wir nun auch mal was für den Bauch tun und halten nach den „Frietjes“ Ausschau. Pommes Frites muss man in Niederland essen. In der Nähe der „Nieuwe Kerk“ werden wir fündig und nun verstehe ich, warum man sie hier essen sollte, lecker.

Frau steht auf einem Platz in Amsterdam  und isst Pommes Frites
Mit meinem orangefarbenen Outfit verliert mich mein Mann nicht so schnell

Ein genussvoller Abschied: Frühstück in Haarlem und neue Entdeckungen

Unser letzter und auch Abreisetag. Damit wir wirklich jede Minute nutzen können, beschließen wir in Haarlem zu frühstücken und fahren gleich mit dem Auto hin. Wir hängen es an eine Ladestation (die gibt es in Niederlande zuhauf) und gehen zu einem kleinen, moderne Naturkostrestaurant. Ich brauche etwas Überredungskunst bei Nico, denn solche Lokale, wie das „By Lima“ gehören normalerweise nicht zu seinen Favoriten. Aber wie ich mir schon fast gedacht habe , oder vielleicht eher gehofft, genießt er das Frühstück auch. Tja, nun ist er froh, über seinen Schatten gesprungen zu sein. Es ist das leckerste Frühstück was ich seit ewiger Zeit gegessen habe. So liebevoll und köstlich zubereitet.

Mann sitzt vor eine unechten Blumenwand in einem Café

Frühstück in einem Café
Das sieht nicht nur köstlich aus, es schmeckt auch unglaublich köstlich

Frisch gestärkt schlendern wir durch die Gassen und über den „Grote Markt“ von Haarlem und kommen auch hier wieder kaum aus dem Staunen heraus. Jedes kleinste Stück vor den Häusern ist mit Blumen bepflanzt und die Bewohner geben sich die größte Mühe, dass alles schön und gepflegt ist. Es ist noch wenig los, wahrscheinlich liegt es an der frühen Uhrzeit, dass noch keine Menschenströme durch die Gassen ziehen. Am Wasser beobachten wir das Treiben der Standup-Paddler und Schiffchen, wie sie geschickt manövrieren und den sonnigen Sonntag genießen.

Blumen vor einem Laden gepflanzt
Selbst das kleinste Stückchen Erde wird noch mit Blumen bepflanzt – wie schön
Ein Schaufenster eines Buchladens. Die Fassade ist komplette mit Buchseiten beklebt

Großer Platz in Haarlem mit Häusern und einer Skulptur in der Mitte
Noch ist wenig los, aber je später, desto mehr füllt sich der Platz
2 Standup-Paddler auf der Gracht
So sieht die sonntägliche Idylle morgens in Haarlem aus

Letzter Halt Utrecht: Grachtenzauber und pulsierendes Stadtleben

Weiter geht’s nach Utrecht für unseren letzten Stop bevor wir wieder in die Heimat fahren. Obwohl wir uns auch in Niederlande sehr heimisch fühlen.

Wir parken im Parkhaus „Hoog Catharine P5„. Das ist zwar sehr hochpreisig (12 Minuten kosten 1,00 Euro) wenn man nicht vorher online, auf der Homepage, einen günstigeren Tarif bucht. Aber dafür liegt es im Zentrum und über dem Parkhaus ist eine Shoppingpassage.

Parkhaus von innen
Ausgrabungen hinter einer Glasscheibe im Parkhaus
Im Parkhaus befinden sich Ausgrabungen, die angeschaut werden können.

In Utrecht ist es schon belebter, als vorhin in Haarlem. Den Grund dafür bemerken wir nach ein paar Minuten. Es findet der „Utrecht Science Park Marathon“ statt, wie jedes Jahr im Mai. Wenn wir schon hier sind, feuern wir die Läufer natürlich auch an und schlendern durch diese beeindruckend schöne Stadt. Fast gefällt mir Utrecht noch besser als Amsterdam. Ich denke, hier müssen wir auch einmal ein paar Tage verbringen um in den Flaire von Utrecht einzutauchen. Die Grachten sind wunderschön und man kann sogar runter an den Kai, wo es auch Lokale gibt und Werftkeller aus dem 13. Jahrhundert, die zum Teil bewohnt aussehen. Leider, leider ist die Zeit viel zu kurz. Wir machen uns auf den Nachhauseweg.

Gracht in Utrecht
Wasserstraßen fast wie in Colmar

Viele Menschen sitzen in den Lokalen am Wasser unten an den Graachten von Utrecht
Die Sitzplätze unten am Wasser sind heiß begehrt. Was aber auch zu verstehen ist, das ist schon ein ganz besonderer Flair.
Ein alte Kirche in Utrecht

Gracht in Utrecht. Unten sieht man 3 Tore
Hinter diesen Türen verbergen sich manchmal Wohnungen, die auch als Ferienwohnung vermietet werden können
Sogenannte Stolpersteine in Utrecht

Die Zeit war mal wieder zu kurz

Eigentlich steht auf meiner Sightseeing-Liste noch mehr, aber der Tag ist einfach zu kurz. Wir wollten zur „Openbare Bibliotheek“, Oosterdokskade 143, in der Nähe des Bahnhofs. Man kann sie umsonst besuchen. In der obersten Etage ist ein Café mit Terrasse wo man einen tollen Ausblick über Amsterdam hat. Die „NDSM-Werf“ besuchen wir auch bei unserem nächsten Aufenthalt in Amsterdam. Sie befindet sich in Amsterdam-Noord und man kann gratis mit der Fähre (die Fähre ganz links) vom Bahnhof aus auf die andere Seite übersetzen. Die frühere Werft ist heute ein Ort für Künstler, die sich auch gerne über die Schulter schauen lassen und im hippen Restaurant der Werft soll man gut essen können.

In Haarlem steht noch das ehemalige Kuppelgefängnis „De Koepel“ aus. Erbaut wurde es von 1899 – 1901 und bis zum Jahr 2016 beherbergte es viele Gefangene. Es wurde aufwendig renoviert und ist heute ist es ein beindruckender Ort der Begegnung mit Bildungsangeboten, Veranstaltungen, Start-ups, Restaurant, einem Museum und Kino.

Wie ist unsere Erfahrung mit dem E-Auto nach Amsterdam zu fahren?

Wir würden es jederzeit wieder tun, auf der Autobahn kann man entspannt an jeder Raststätte inzwischen auch an Schnellladestationen laden. Kurze Pipipause und ein Kaffee und schon kann es wieder weiter gehen. In den Niederlande selbst ist das Ladenetz sehr gut ausgebaut, auch in den Parkhäusern.

Gefällt dir Amsterdam und die Umgebung auch so gut wie uns, was sollten wir uns das nächste mal auf jeden Fall anschauen?

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8 Gedanken zu „Amsterdam – Utrecht, Haarlem und der Strand“

  1. Es war so super euch zu treffen! So spannend auch für mich neue Geheimtipps zu entdecken, wo ich doch schon ein Jahr in Amsterdam lebe. Toller Beitrag ❤️

  2. Dein Blog gefällt mir richtig gut liebe Antonette. Und der Bericht über Amsterdam kommt gerade zur rechten Zeit. Eine Reise dorthin mit meinen Töchtern ist für das nächste Frühjahr geplant. Danke für die Tipps und Inspirationen.

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